MKN Küchenschnack

#150 Anja Böhm & Danny Fiebrich - 500 Jahre treffen auf 🎙️ Folge 150 - Der Auerbachskeller 🍷 in Leipzsch 👿

Season 1 Episode 150

🎙 Folge #150 – 500 Jahre Auerbachs Keller: Zwischen Goethe, Gulasch & Geschichte

Für unsere 150. Jubiläumsfolge haben wir uns nicht irgendeinen Ort ausgesucht – wir sind dorthin gegangen, wo Historie auf Kulinarik trifft: in den legendären Auerbachs Keller Leipzig.

Mitten im Herzen der Stadt, tief unter der Erde und voller Geschichten, treffen wir Anja und Danny – zwei Persönlichkeiten, die dieses Haus mitgestalten, prägen und täglich zum Leben erwecken.

Was erwartet dich in dieser Folge?

🔸 Eine Zeitreise durch 500 Jahre Gastronomiegeschichte
🔸 Der Blick hinter die Kulissen eines Gastro-Tempels mit über 800 Essen am Tag
🔸 Ein Küchenteam mit 32 Köpfen, eigener Fleischerei und Konditorei
🔸 Signature Dishes wie Wildschweinbraten & Roulade
🔸 Warum Goethe, Mephisto und Allergien hier eine besondere Rolle spielen
🔸 Und: Was Scarlett Johansson im Auerbachs Keller gegessen hat...

 

Außerdem verraten Anja und Danny, warum die Küche nach 22 Jahren immer noch aussieht wie neu, was wirklich in der Mephisto-Torte steckt (Spoiler: Safran!) – und wie man 15 Tonnen Wildschwein im Jahr verarbeitet.

💥 Und ganz zum Schluss: Unsere Leipzig-Spezialedition der 10 schnellen Fragen – von Lieblingsbars über größte Abstürze bis zum besten Café der Stadt.

📍 Links & Empfehlungen:
www.auerbachskeller-leipzig.de
 
 

🎧 Reinhören, staunen, schmunzeln – und vielleicht gleich einen Tisch reservieren!

SPEAKER_01:

So, schön entspannt bei der Fußpflege gewesen, einwandfrei.

SPEAKER_00:

Das ist doch eigentlich so ein Frauending, oder

SPEAKER_01:

nicht? Ja, wenn du hier wirklich zehn,

SPEAKER_00:

zwölf Stunden deine Schuhe anhast,

SPEAKER_01:

habe ich das irgendwann mal angefangen. Und die hat dann aber aufgehört. Und da war Foggy jetzt dort und hat mir gleich einen Termin gegeben. Seitdem

SPEAKER_00:

ich nicht mehr körperlich arbeite. Nee, war Spaß. Ja, das liegt ja an dir. Wir sind bereit. Nicht nur bereit, sondern auch breit.

SPEAKER_01:

Ihr teilt euch. Wir sind ja eng. Lacht sie doof. Und ruhig schön nah ran. Also so. Nicht provokant, das sieht ja scheiße aus.

SPEAKER_00:

Seit wann bist du eigentlich so

SPEAKER_01:

belehrend?

UNKNOWN:

Weil ich sein eigener Chef bin.

SPEAKER_01:

Dein eigener? Dein eigener Chef. Also herrlich. Check, check, check, check. Das ist gelb, gelb, gelb. Du sagst mal noch was, Danny?

UNKNOWN:

Schönen guten Tag. Fiebrig, Fiebrig, Fiebrig. Hallo, Danny Fiebrig, genau.

SPEAKER_01:

Achtung. Und heute im MKN Küchenschnack Folge 150, ein Jubiläum. Da geht man nicht irgendwo hin. Da geht man in ein besonderes Objekt und eines der zehn bekanntesten Restaurants der Welt. Ich bin heute im Auerbachskeller in Leipzig und neben mir sitzt die Anja und der Danny.

UNKNOWN:

Hallo.

SPEAKER_01:

Hallöchen. Das können wir gleich nochmal machen, weil das ist nur eine Einladung gewesen. Hallo ihr

SPEAKER_00:

beiden.

SPEAKER_01:

Hallo Tom. Hi. Schön, dass ihr euch die Zeit nehmt. Sehr gern. Ich bin nach Leipzig gefahren und die wichtigste Frage heute ist, wie macht man das jetzt hier? Hochdeutsch, Dialekt?

SPEAKER_00:

Sächsisch. Wir reden einfach.

SPEAKER_01:

Wir reden so, wie uns der Schnabbel gewachsen ist. Jetzt könnt ihr selber überlegen, ob ihr abschaltet oder nicht. Heute wird nicht Hochdeutsch gesprochen.

SPEAKER_00:

Nein.

SPEAKER_01:

Ich muss mich ein bisschen dran halten, damit ich meinem Klischee ein bisschen gerecht wäre, aber wir geben heute alles. Danny, klär uns mal auf. Wo bin ich denn jetzt hier hingefahren? Wo sitzen wir jetzt? Wo befinden wir uns? In der Mitte der Leipziger Innenstadt. Im Auberskeller. Wir sind dieses Jahr 500 Jahre alt geworden. Wir sind überall bekannt durch Goethes Faust. Durch Goethes Faust. Da werden wir heute einiges drüber lernen. Ich habe mich wochenlang darauf vorbereitet. Ich habe nichts anderes mehr gelesen. Ja, Anna schüttelt schon mit dem Kopf. Aber vielleicht für diejenigen, die ein bisschen weiter weg sind von Leipzig. Du sagst Stadtmitte, das ist auch so, aber wäre mal noch ein bisschen detaillierter. Wenn ich jetzt hier im Umkreis bin, wo muss ich genau hingehen, um in den Auerbachskeller reinzukommen? Also der Leipziger Stadtkern, man sagt der Innenstadtring, das ist so... Auf dem Innenstadtring gibt es den Marktplatz, das alte Rathaus und da unmittelbar in der Nähe ist der Oberskeller. Ich musste mit dem Fahrstuhl runterfahren. Es gibt Treppen. Es gibt Treppen. Für unsere Besucher gibt es natürlich Treppen. Du bist mit dem Fahrstuhl gekommen für Lieferanten und Personal. Also wir sind im Keller auf alle Fälle. Wir sind im Keller. Der Auberstkeller ist tatsächlich im Keller. Wir fangen öfters mal Leute oben an der Tür ab, wo unsere Personalräume sind. Dann fahren die in die dritte Etage und fragen sich, wo denn hier der Eingang zum Keller ist. Genau. Und dann gibt es ja hier eine Menge Räumlichkeiten. Wo sitzen wir jetzt? Wir sind hier gerade in den historischen Weinstuben. Wir Mitarbeiter sagen kurz HT für den historischen Teil. Das ist das Goethe-Zimmer. Genau. Vorne ist noch das Alt Leipzig, hinten noch das Lutherzimmer und dann kommt noch der Fasskeller. Das ist das Herzstück von uns, wo der in Form eines Fasses in den schönen alten Wandgemülde, die jährlich auch restauriert werden. Ja, genau. Und dann habe ich neben mir die Anja. Und mit der Anja fange ich mal so an. Anja, erzähl mal, wieso lächeln wir uns so an? Wo sind wir uns, wenn wir mal schon mal in diesem Leben über

SPEAKER_00:

den Weg gelaufen sind? Uns verbindet ja eine ganz besondere Geschichte. Wir haben gemeinsam die Hotelfachschule in Leipzig besucht. 2000 bis 2002. Es war eine sehr schöne Zeit, eine aufregende Zeit, aber auch ein bisschen lehrreich, würde ich sagen,

SPEAKER_01:

oder? Ja, auch hier muss ich noch ein bisschen ergänzend nachfragen. FGH, was ist denn die FGH?

SPEAKER_00:

Die FGH ist die Fachschule für Gaststätten und

SPEAKER_01:

Hotelwesen. Und was hat die für eine Besonderheit?

SPEAKER_00:

Es ist die zweitälteste Fachschule für Hotel und Gaststätten. Man kann dort seinen Hotelbetriebswirt erwerben und das Besondere daran ist, dass man auch ohne Abitur oder ohne Hochschulreife, sage ich mal, dort seinen Abschluss als Betriebswirt erlangen kann.

SPEAKER_01:

Genau.

SPEAKER_00:

Und das in zwei Jahren.

SPEAKER_01:

Zwei Jahre Vollzeit haben wir zusammen auf der Schulbahn

SPEAKER_00:

gebracht. Richtig, richtig.

SPEAKER_01:

Dürfen wir es jetzt verraten, dass du mir französisch ab und zu mal geholfen hast?

SPEAKER_00:

Genau.

SPEAKER_01:

Mit der Sprache. Ist klar, von nichts anderes reden wir. Aber es war echt eine geile Zeit.

SPEAKER_00:

Finde ich

SPEAKER_01:

auch. Du bist gelernter Restaurantfachfrau.

SPEAKER_00:

Das ist richtig.

SPEAKER_01:

Du bist Hotelbetriebswirtin, wie du das gesagt hast. Du warst im Holland, hast da so eine Art Medikamente verkauft.

SPEAKER_00:

Ja, so eine Art Medikamente. Also ich habe im Prinzip im Vertrieb gearbeitet für eine Internetapotheke und habe dort auch im Verkauf gearbeitet. im Prinzip

SPEAKER_01:

gearbeitet. Genau, da hast du in den Verkauf reingeschnuppert, wie das manchmal so ist mit der Liebe, da treibt es einen durch die Welt. Aber dann am Ende kommt man wieder nach Hause und du bist jetzt seit knapp 20 Jahren oder 20

SPEAKER_00:

Mal? Nächstes Jahr bin ich 20 Jahre hier, wieder in Leipzig und auch im Auerbachskeller.

SPEAKER_01:

Und du bist zuständig hier im Bereich Marketing, Verkauf, Vertrieb? Im Auerbachskeller. Genau. Also wenn jemand eine Presseanfrage hat, wenn es große Anfragen von Gruppen gibt oder was, dann kann es passieren, dass sie bei dir aufschlagen.

SPEAKER_00:

So ist das, genau.

SPEAKER_01:

Und das machst du jetzt seit knapp 20 Jahren?

SPEAKER_00:

Seit knapp 20 Jahren. Im März nächsten Jahres bin ich dann 20 Jahre im

SPEAKER_01:

Auerbachskeller. Okay. Und Danny, bei dir, das ist auch eine geile Geschichte, 2006 bis 2009 hier gelernt. Genau, genau. Dann bist du mal ein bisschen... Ein bisschen spazieren, ein bisschen andere Eindrücke. Acht Monate im Restaurant, das war nicht so meins. Da bin ich zwei Jahre in einem Restaurant, da waren wir bloß drei Köche. Da habe ich ein bisschen was Organisation. In der Region hier oder weiter weg? Alles im Leipziger Innenstadtring. Ich hatte immer mit kurzen Arbeitswegen, das hat mir immer ganz gut gefallen. Ich habe eine Fischallergie und da reicht schon Hautkontakt. Quatsch. Und in einer Küche mit drei Köchen ist man halt öfters mal alleine oder bis zu zweit, dann ist man halt unmittelbar mit dem Fisch befallen. Und dann habe ich mir Gedanken gemacht und habe gesagt, ach, wisst ihr was, zu Hause ist es am schönsten, ich gehe zurück in den Oberskeller. Und jetzt bin ich hier seit 2012. Am 1.7.2012 bin ich wieder hierher gekommen. Das sind jetzt 13 Jahre. Ja, 13. Ich wollte gerade 14 sagen, ich kann nicht rechnen. Aber ich fühle mich auch nächstes Jahr am 1.8.2006, habe ich damals angefangen, fühle ich mich trotzdem 20 Jahre dem Oberskeller zugehörig. Also die zweieinhalb Jahre, die ich weg war, war ich trotzdem permanent im Austausch mit den Kollegen hier. Wir haben trotzdem noch was unternommen. Ich war nicht wirklich weg. Ich habe mich weiterentwickelt, um vielleicht auch hier ein bisschen frischen Wind wieder mit reinzubringen. Geile Geschichte. Und dann muss man natürlich eine Sache noch sagen. Es ist immer schwierig, über sich selber ein bisschen zu reden. Aber trotzdem müssen wir natürlich eine Sache erwähnen. Du bist zurückgekommen als Chef de Party. Du bist jetzt mittlerweile... In Amerika haben wir immer gesagt, Executive Sous-Chef, du sagst Erster Sous-Chef, das ist dein Job dabei und hol uns mal ganz kurz, dass wir uns die Küchenbrigade ein bisschen vorstellen können, mit wie vielen Leuten seid ihr unterwegs, wie ist die Küche aufgestellt? Also aktuell schreibe ich für 32 Leute einen Dienstplan, was nur Küche betrifft und ein zwölfköpfiges Spielteam. Separat schreibe ich auch einen Dienstplan. Das heißt, wir arbeiten mit zwölf Spielkräften zusammen, die sich halt vom kleinsten ersten Teller bis zum letzten Steckteil bis zum großen Topf durcharbeiten jeden Tag. 32 kochmützentragende Mitarbeiter. Wir beschäftigen Küchenhöfen, Beiköche. Azubis, alles so. Quereinsteiger, alles dabei. Natürlich auch ausgelernte Küche. Und wir betreiben eine reine Postenküche. Entremetier, Saucier, Frottisier, Gartenmanger, Patissier, alles. Okay. Genau. Wir beschäftigen drei Konditoren. Eine von mir, eine wundervolle Ehefrau. Ach, hallo Ehefrau. I like name dropping. Sag wenigstens einen Vornamen. Lisa. Lisa. Liebe Grüße, Lisa. Wir beschäftigen einen Fleischer. Echt jetzt? Alles, der unsere Fleisch-Zwischenteile portioniert, einvakuumiert, kam genau so, wie wir es wollen. Auch für Menüs bestellen wir dann vor, so und so. Der macht das alles für uns fertig. Frage Nummer eins. Was ist für dich ein ruhiger Tag? Was ist so ein ruhiger Tag? Wie viel Essen gehen da raus? Das kann man nicht sagen. Das kann man nicht sagen. Es gibt Adventssamstage, wo wir hier, keine Ahnung, 3000 Essen schicken. Der kann auch ruhig sein. Es kommt darauf an, wer da ist, wie die Leute drauf sind, ob die Stimmung gut ist. Das ist so ein Mittelmaß. Gestern Abend war ein durchschnittlicher Dienstag. Der lief von vorne bis hinten einfach ohne Problem. Okay, wie viel Essen? Gestern haben wir vielleicht, keine Ahnung, 800 Essen gemacht. Geht ja. Ja, wir haben 500 Sitzplätze. Da muss ja bloß eine anderthalbfache Besetzung sein. Wir hatten noch zwei Menüs. Okay, 500 Sitzplätze, 122 Tische. 1400 Quadratmeter Fläche. 800 Essen. Okay, jetzt ist überraschenderweise Ostersonntag. Was geht da ab? Ostern ist, es war mal so, dass man wirklich sagt, wir müssen für Ostern extra viel Lamm bestellen oder extra viel Schmorgerichte. Das ist nicht mehr. Die Zeiten ändern sich ja. Da kommt ja der Oma jetzt essen. Die hatte noch Enkeltochter und Enkelsohn dabei. Die sind jetzt auch immer Veganer und Vegetarier. Da muss man ja auch was anbieten. Die haben ja vor 15 Jahren auch Fleisch gegessen, sag ich jetzt mal. Wir haben unsere Zahlen, wir haben unsere Werte, wir wissen ganz genau, was wir vorbereiten müssen, was nicht. Wir planen auch immer mindestens ein bis zwei Tage vorher, bei der Größe geht das nicht anders. Ich frage anders, was ist ein Hardcore-Tag? Was sind so die absoluten Peaks? Das ist halt, wie gesagt, das kann auch ein Adventssamstag sein mit 3000 Essen. Aha, also die gibt es die Tage. Die Tage gibt es. Es kommt ein Montag, der Überraschungsmontag. In der Leipziger Innenstadt ist montags nicht ganz so viel Gastronomie offen. Da kann es halt sein, wenn schönes Wetter ist oder wenn mal ein Regenschauer kommt, da spült es die Leute rein und wir stehen bloß mit sechs Leuten in der Küche. Und dann scheppert es mal, dass die Heide wackelt. Komplett, aber komplett wollen wir ihn nehmen. Okay, mit digitaler Bonk-Drucker oder? Genau so einer. Echt? Nadeldrucker. Nadeldrucker? Und mein Job ist tatsächlich, ich bin die Stimme der Küche. Wenn es losgeht, hörst du nur mich. Mach mal eine Ansage kurz, ich will mal drei Gerichte hören. Komm mal neu ein Bierfleisch, einmal Reibekuchen. Geil. Müssen die zurückrufen? Nein. Ja, jawohl, Daumen, Nicken, irgendwas. Ich will da nicht jedes Mal, ich annonciere drei bis fünf Leuten. Wenn mir dann jeder ja, ja, dann ist da nur Unruhe. Ich gucke auch in die Küche, ich beobachte die Leute, ob es verstanden ist, manche nicken bloß und dann geht es hintereinander weg. Und dann hören die mir den ganzen Tag zu, beim Neuen und beim Anrichten. Also ich lese jedes Essen zweimal vor. Okay, und ihr richtet dann tischeweise an? Ja, das ist dann je nachdem. Ich habe einen Monitor, da bleibt jeder Tisch einzeln auf. Okay, also Monitor ist digital. Der Monitor ist digital, aber der Bonk-Drucker kommt trotzdem raus und jeder Tisch blinkt auf mit einer Zeit, die abläuft. Okay, geil. Und ich habe ja so, natürlich weiß ich, bei so einem Tomatenkarton, der dauert dann 15 Minuten. Die Tische sind alle gelb, nach 15 Minuten werden sie orange, nach 20 Minuten rot. Und wir wollen halt nichts rot werden lassen. Das heißt, es ist halt auch alles zeitlich getaktet. Das hat sich auch so weit eingespielt, dass halt an Tagen, wo alles doppelt und dreifach belegt wird, dass natürlich auch das Verkaufsbüro damit spielen kann, zu sagen, wir sind halt wirklich schnell. Wir sind wirklich schnell. Es gibt Gerichte, die können nach drei Minuten die Küche verlassen. Tomatengratin dauert halt 15 Minuten. Da sollte jedem bewusst sein, dass ein Auflauf, der in den Ofen geht, halt einfach lange dauert. Das heißt, ich gucke dann tischweise natürlich, welche Tische kann ich zusammenziehen hin und her. Und dann kann ich jeden Tisch einkloppen, dann geht er weg. Und dann kriegt unsere Präsentationsküche im Restaurant Abrufbonk. wo jetzt unser Wildschweinbraten, unsere Roulade und unser Sauerbraten geht. Und dann kann der Kellner hinten das Essen von mir wegnehmen und nimmt sich dann vorne gleichzeitig das Essen in der Showküche weg. Das ist dann so unser Ablauf. Anja, du bist bei mir. Dein Auftritt ist Nord. Aber ich muss noch mal ganz kurz die Küche feiern. Es gibt ja Ja, es gibt ja diesen Begriff Signature-Tisch. Also das ist unser Gericht und so. Das ist natürlich in so einem Restaurant wie eurem schwierig zu sagen. Aber ich glaube, es gibt schon ein Gericht, was ich auch sofort bestellen würde, wäre meine absolute Nummer eins. Ich weiß, worauf du hinaus willst, ist aber ein anderes. Aber erzähl ruhig weiter. Nee, dann sag du. Was wissen wir anders? Du willst die Roulade sagen? Na klar. Ja, aber ich sag Wildschweinbraten. Echt? Ja, unser Wildschweinbraten ist unser... Ist es Nonplusultra? Wir verkaufen nichts so viel wie den Wildschweinbraten. Echt jetzt? Ja. Wenn wir am Abend 100 Rouladen verkaufen, verkaufen wir 400 Wildschweinbraten. Echt jetzt? Ja. Jetzt bin ich depressiv. Aber Roulade ist gleich Platz 2. Und danach kommt Sauerbraten. Das sind die drei Essen, die am meisten gehen. Wie, was? Sauerbraten oder Wildschweinbraten? Sauerbraten. Wildschwein, Roulade, Sauerbraten. So ist die Staffel. Was? Roulade ist 3? Nein. Wildschwein, Roulade, Sauerbraten. Das sind die drei Essen aus der Präsentationsküche. Ohne die würden die Jungs und Mädels, die hinten in der Küche stehen... Jeden Tag nur in der Scheiße. Der Küchenschnack zeichnet sich von unheimlicher Flexibilität aus. Ich wollte jetzt, dass du die Roulade erklärst. Kann ich ja trotzdem machen, ist ja kein Problem. Wenn du sagst, der Wildschweinbraten ist dir lieber, dann such es dir aus. Ich will, dass du das Gericht, was du sagst... Also ich sag mal so, den Wildschweinbraten bereiten wir auch in einem MKN-Kochgerät zu. Die Roulade nämlich nicht. Ich sag's bloß mal. Nicht, dass es dann hinterher heißt... Ja, mach den Wildschweinbraten. Dann zeig ich dir nachher die Küche und dann sag ich, das ist der Rouladenofen. Dann sagst du, der ist doch gar nicht von mir. Vergiss die Roulade, mach dir Wildschweinbraten. Genau, unser Wildschweinbraten. Wir setzen den ganz klassisch an, aber mit einer Besonderheit, über Nacht garen. Wir setzen den so mittags um 12 Uhr an, ganz klassisch, wird der angebraten, nochmal rausgenommen, dann wird Würze und Gemüse angeschwitzt, Tomatenmark rein, Rotwein rein, dann wird eine Soße gezogen, dann kommt der Wildschweinbraten wieder rein, wird einmal aufgekocht, dann kommt der Deckel drauf, wird auf 65 Grad gestellt und bleibt bis nächsten Früh um 6 Uhr drin. Dann kommt der raus, in die Schockkühler, Wird gleich portioniert und wieder einvakuumiert. Also richtig klassisches Cook& Chill. Genau so ist es. Und nachdem er schockgekühlt ist, wird er kalt aufgeschnitten, damit ihr weniger Schnittverlust habt. Genau. Sehr gut. Alleine die schnelle Stelle schneide ich dann am Ende raus, weil besser kannst du es nicht erklären, was Cook& Chill ist. Und ohne Betriebsgeheimnisse zu verraten, müssen wir ein bisschen aufpassen, gib uns mal so eine Größenordnung von Kilo, was da über den Tisch geht von einer Woche, von einem Wildschwein. Ich rede immer vom Durchschnitt oder Tag. Wir machen im Jahr, sagen wir so, 15 Tonnen Wildschwein. 15 Tonnen Wildschwein. Wundersicher, dass ihr auch noch Wildschweine gibt im Wald. Es gibt ja genug. Es gibt ja genug. Wir haben ja mehrere Lieferanten, die uns dabei liefern. Die picken sich überall... die besten Stückchen raus und schicken sie zu uns. Okay, aber ihr versucht das schon hier im Gau zu halten, oder? Soweit es geht, auf jeden Fall. Ich habe ja auch noch ein Gericht gelesen, Bad Dübener Rehwild oder wie war es? Ja, Rehkölnbraten aus der Dübener Heide. Aus der Dübener Heide, da kommst du auch gebürtig her? Ich komme aus Bad Düben, genau, die Dübener Heide beschreckt sich ein bisschen über Potsdam, Sachsen, das ist alles ein bisschen großes zusammenhängendes Waldstück, aber Bad Düben Und da arbeitet ihr mit den hiesigen Forstwirtschaften-Jägern zusammen und da bekommt ihr euer Wild her? Die Rehkeulenbraten, genau. Also die Rehkeule und wir setzen dann genau auf den gleichen Weg die Rehkeule an. Okay. Coole Geschichte. Jetzt muss ich dir mal noch einen kleinen, damit du mich noch ein bisschen mehr leiten kannst, muss ich dir noch was erzählen. Ihr hattet ja jetzt erst eine große Feier, über die wir dann auch nochmal reden werden. Und da durften ja zwei meiner Kollegen, zwei meiner sehr guten Kollegen, die auch den gleichen Dialekt haben wie ich, Uwe und Ludwig. Grüße gehen raus, Jungs. Grüße gehen raus. Die haben mir aber eine Sache gesagt, die besonders ist bei euch. Die Küche dürfte jetzt so, korrigiere mich, 20 Jahre alt sein? 22 Jahre alt. 2003 wurde sie gebaut. Und Uwe hat zu mir jetzt erst am letzten Donnerstag noch gesagt, er kennt wenig Küchen, die in so einem Alter so gepflegt sind. Das ist absolut korrekt, ja. Auch unsere Küchenmonteure, egal wo sie herkommen, ob das Kühlung ist oder Elektrik, die kommen sehr gerne zu uns, weil sie sagen, hier ist einfach noch... ordentlich und sauber und schön. Weil der Küchenchef, du, ihr alle dahinter steht, weil es einen auf die Finger gibt, wenn es nicht so ist? Also ich meine, es ist ja nicht so, dass wir... Köche alles Schweinchen draußen sind oder so, aber bei der Essensanzahl, bei der Größe und sowas ist das ja ganz natürlich, dass man vielleicht nicht nach 20 Jahren so eine Sache sich entdeckt, oder? Seid ihr da schwer dahinter oder habt ihr einen Hygieneplan? Wir haben einen Hygieneplan, brauchen wir bei der Größe des Hauses, muss ja auch transparent sein, Hygiene kommt durch, wir haben auch Listen und Pläne und alles, das haben wir. Dazu kommt, wir nehmen uns ja jeden Tag am Ende des Tages eine Stunde Zeit, um die Küche wieder vorne zu bringen. Das dauert halt auch eine Stunde. Es gibt Ecken, Die putzt man dann, wenn man richtig viel Zeit hat. Dann macht man halt Sonntag, fängt man mal an, die Lüftung hauber auseinanderzunehmen und sowas. Das machen wir halt jede Woche Sonntag, wird die Lüftung geputzt. Da muss man halt am Ball bleiben. Und man merkt halt, wenn man nicht am Ball bleibt, hat man es dann umso schwerer. Das ist ganz einfach. Putzt du zu Hause jeden Tag 15 Minuten? Nee. Machst du das? Mein Vorrat vielleicht. Putzt du zu Hause jeden Tag 15 Minuten? Hast du nicht alle zwei Wochen einen Tag, wo du dich zwei Stunden hinstellen musst? Ist halt so. Und so machen wir das auch. Wir können nicht jeden Tag die ganze Küche putzen, das funktioniert nicht. Jeden Tag wird irgendwo was sauber gemacht geputzt. Wir haben auch Leerlauf. Tatsächlich ist halt nachmittags so zwischen 15 und 17 Uhr, ist dann vielleicht auch mal ein bisschen Zeit. Macht der Teildienst? Nee. Nee, Teildienst haben wir abgeschafft, weil es viele einfach nicht wollen. Wir arbeiten auf 3x10 Stunden, 2x5 Stunden Dienste in der Küche. Warte mal, das habe ich nicht kapiert. 3x10? 2x5. Aha. 2xfrei, 2x5, 3x10. Ach so. So kommen jeder auf seine 40 Stunden. Okay, genau. Und die 10 Stunden ziehst du dann durch mit einer Pause logischerweise? 45 Minuten Pause, genau, 11.45 Uhr bis 22.30 Uhr, 45 Minuten Pause. Weil ihr auch zwei Tage in der Woche mittags nicht auf habt, ne? Genau, Dienstag und Mittwoch. Dienstag, Mittag, mittags nicht auf. Da haben wir unsere Klassiker, Polarde, Schmorbraten, Wildschweinbraten, Sauerbraten, haben wir dann oben in einem Fisto-Bar, werden die dann angeboten.

UNKNOWN:

Okay.

SPEAKER_01:

Die feiere ich dann auch noch mal. Das war doch schon mal ein krasser Einstieg, ne? Also, wenn das kein Küschenschnack ist, dann kann ich auch nicht mehr helfen. Es gibt viel zu berichten, es ist halt ein großer Laden. Wir sind ja noch lange nicht am Ende. Anja, jetzt bist du hier beauftragt mit Marketing, mit Verkauf und was auch immer und ich habe dich ja im Vorfeld hier schon, ich war eine Dreiviertelstunde eher da, habe dich ja schon gelöschert und bin hier selber ein bisschen als Fanboy rumgelaufen, habe ein paar Fotos gemacht, die ich auch einblinden werde. Wie ist denn das jetzt so hier? Man geht hier rein und Ist man sich der Sache bewusst, dass hier Geschichte geschrieben worden

SPEAKER_00:

ist? Ich sage mal so, der Gast kommt ja, weil er mit einer Erwartung hier schon herkommt. Also ich sage mal so, er weiß, dass er in ein historisches Haus kommt, dass gegebenenfalls Goethe hier war, dass der Faust in Auerbachs Keller spielt. Und dann kommt er ja mit einer großen Erwartung hierher. Und ich denke auch, dass er auf jeden Fall nicht enttäuscht wird, sondern natürlich zufrieden hier wieder geht und seine Erwartungen erfüllt werden. Natürlich muss er das auch erst mal auf sich wirken lassen. Und es geht uns ja genauso. Als ich hier angefangen habe vor fast 20 Jahren, war ich mir dessen ja auch noch nicht so wirklich bewusst, was das Haus für Geschichte in sich trägt, sondern das kam erst mit der Zeit. hat man sich das eine oder andere erlesen, das eine oder andere auch, sag ich mal, selbst studiert, im Selbststudium und jetzt weiß ich, dass ich, also ich bin auf jeden Fall stolz, in so einem Haus zu arbeiten, mit so einer Geschichte und auch im Bekanntenkreis oder in der Familie wird immer gesagt, du arbeitest im Auerbachskeller und das ist ja Wahnsinn und erzähl mal was, also Es stößt immer wieder auf Begeisterung und... Ja,

SPEAKER_01:

ich denke. Das ist witzig, dass das anspricht, weil das geht mir auch so. Weil ich habe auch immer gesagt zu Leuten, du, ich kenne eine, die arbeitet im Auerbachskeller. Und das ist wie so ein Door-Opener. Du bist mein Türöffner. Wir haben 120 Angestellte. Es gibt immer was zu erzählen. Wir könnten hier eine Dokusub drehen, das würde abgehen. Wirklich, hier passiert immer was. Hier wird es nie langweilig. Ja, dann überleg doch mal eine

SPEAKER_00:

Story gleich. Ich könnte auch schon einen Bestseller schreiben.

SPEAKER_01:

Zwei

SPEAKER_00:

Teile. Der wäre dicker als die

SPEAKER_01:

Ist das jetzt zwischenmenschlich? Sowohl als auch. Auch Geschichten, die hier entstanden sind?

SPEAKER_00:

Geschichten, die das Leben schreibt.

SPEAKER_01:

Okay, also wir gehen mal back to the roots. Also wir reden von 1525. Genau,

SPEAKER_00:

1525 geht im Prinzip die Geschichte los.

SPEAKER_01:

Lässt sich einfach rechnen, weil das sind 500 Jahre. Ganz genau. Clever, ne? Wie hieß der Knabe Heinrich Stromer von Auerbach? Richtig. Und der Ursprung, da haben wir vorhin ja schon gesprochen, ist nicht irgendwie Bier oder sowas, sondern ist der Wein,

SPEAKER_00:

oder? Es war der Wein, genau. Bier kam tatsächlich erst im frühen 20. Jahrhundert dazu, dass dann auch angefangen wurde, Bier auszuschenken. Eigentlich, sag ich mal, war das ein reiner Weinkeller.

SPEAKER_01:

Der öffnet einen Wein mit einem eigenen Keller sozusagen. Und dann wurde erst 1928, wurde im Prinzip der Auerbachshof, Auch interessant, hieß nicht immer Auerbachs Keller. Richtig. Wurde der Auerbachshof auf drei Ebenen gebaut?

SPEAKER_00:

Ja, jein. Also diese Räumlichkeiten, unter anderem der Raum, wo wir jetzt sitzen, den gab es schon. Also der Stromer, man muss sich das so vorstellen, der hat im Prinzip den Keller als Mitgift bekommen. Haben wir uns vorhin schon kurz unterhalten. Er hat also die gutbürgerliche Anna von Hummelshain geehelicht, hat das als...

SPEAKER_01:

Du klickst immer mit deinen Schuhen. Das hört

SPEAKER_00:

man dann. Ah, okay. Entschuldigung.

SPEAKER_01:

Nicht, dass ich denke, das ist mein Herzschrittmacher. Also, der hat die Gehele, ehrlich.

SPEAKER_00:

Richtig. Und bekam im Prinzip das Objekt als Mitgift in die Ehe, hat den Hof allerdings abreißen lassen und hier einen Handels- und Messehof errichten lassen. Ja. Und das war dann auch eine ganze Zeit so, dass er im Prinzip hier Wein gelagert hat. Wir hatten also unten Wein... Räume, wo Wein gelagert hat, Wein ausgeschenkt wurde, 1525 Schuhen an die Studenten der Stadt. Man muss sich das so vorstellen, der Studententrinkfest war er schon immer. Das wissen wir selber. Hatte auch das nötige Kleingeld, weil studieren konnten damals nur die Reichen. Und die sind halt hier ein- und ausgegangen. Und Dr. Heinrich Stromer hat im Prinzip an die Studenten seit 1525 hier ununterbrochen Wein

SPEAKER_01:

ausgeschenkt. Okay, also keine Angst, wir gehen jetzt nicht das ganze Geschichtsbuch durch, sondern wir versuchen uns mal so auf die

SPEAKER_00:

Kiel-Fax zu halten. Genau, das hat im Prinzip den Ursprung.

SPEAKER_01:

Das war der Ursprung. So, der nächste Ursprung, oder was auch noch wichtig ist, dann gab es irgendwann den 30-jährigen Krieg, der übrigens... 30 Jahre ging. Das war irgendwie in den 60er, 1630 sowas in dem Spiel. Und da wurde ganz viel... auch hier zerstört. Und dann ging es aber weiter, es wurde wieder aufgebaut. Der nächste Sprung ist irgendwie, oder mach du mal weiter, ich will das nicht alles alles vorlesen, weil du bist ja auch da ein bisschen vorbereitet oder informiert. Was sind so die wichtigsten Punkte?

SPEAKER_00:

Der allerwichtigste Punkt ist eigentlich vom Auerbachshof zum Auerbachskeller. Also 1912 kam ja dann Koffer- und Lederfabrikant Anton Medler, der hier nach Leipzig kam, aus Frankfurt am Main und hat hier im Prinzip die berühmte Passage errichten lassen. Mit kleinem Baustopp wurde die dann 1913 eröffnet. Angebaut wurde dann der anliegende Raum hier, das Alt Leipzig. Und so wurde Auerbachs Hof im Prinzip zu Auerbachs Keller. Und seitdem ging es dann auch unter anderem während des Krieges hier weiter als Suppenküche.

SPEAKER_01:

Wir reden vom Zweiten Weltkrieg.

SPEAKER_00:

Als vom Zweiten Weltkrieg, genau. Und wir reden auch davon, dass währenddessen hier Flüchtlinge Kriegsflüchtlinge beköstigt wurden im Prinzip und beherbergt. Wir reden davon, dass seit Kriegsende dann bis in die DDR-Zeit der Keller

SPEAKER_01:

Naja, wurden auch Flüchtlinge aufgenommen, habe ich gehört. Also nach dem Krieg wurden Flüchtlinge aufgenommen, verpflegt. Und dann ging das ja in die Ostzone und dann in die DDR-Zeit rein. Und in der DDR-Zeit wurde das natürlich alles verstaatlicht.

SPEAKER_00:

Richtig, nur die Handelsorganisationen. HNO. HNO.

SPEAKER_01:

HNO.

SPEAKER_00:

Richtig.

SPEAKER_01:

Ein Wort mit drei Buchstaben.

SPEAKER_00:

HNO. Was

SPEAKER_01:

ist HNO?

SPEAKER_00:

Handelsorganisation. Die hatte im Prinzip alles unter sich, wie Gaststätten, Hotels, Lebensmittelinstitutionen, auch die sogenannten Kaufhallen, die du sicherlich noch aus der DDR kennst. Ja, das war alles Handelsorganisation, unter anderem auch der Auerbachskeller. Und da wird es eigentlich richtig interessant, denn hier hatte der DDR-Bürger gar nicht so... offiziellen Zutritt. Also interessant war für den Auerbachs Keller damals der Messegast.

SPEAKER_01:

Weil man muss wissen, Leipzig ist ja die Messestadt. Leipzig ist eine Messestadt, das spielt auch für die Küche eine große Rolle, glaube ich. Wenn es hier scheppert, kommen wahrscheinlich auch die größeren Gruppen rein bei Messen, Buchmesse etc. Das sind so die Highlights, denke ich mal. Bei der Buchmesse kommt der Vegetarier und bei anderen Messen kommen halt die Aussteller. Da merkt man halt auch, dass Geld da ist. Dann merkt man, wenn Ärzte Kongresse auf der Messe sind. Also das Klischee erfüllst du hier. Ja, tatsächlich ist Es ist so, was soll ich denn machen? Ich brauche es doch hier nicht schönreden. Nee, nee, ist ja Fakt. Wir wissen ja alle, wie es ist. Wenn Buchmesse ist, wissen wir, dass wir auf dem Andromedie lieber noch einen mit einteilen. Weil es einfach die Vegetarier, die kommen und dann sind sie da. Was willst du machen? Ja. Geil. Ja, okay. Also Handelsorganisation DDR. Dann wurden Bilder übermalt hier, wie das so war. Es gab keine Geschichte und bla. Wurde auch runtergewirtschaftet und, und, und. Und dann kam die Wende.

SPEAKER_00:

Oder willst

SPEAKER_01:

du noch was einfügen?

SPEAKER_00:

Nö, dann kam die Wende und dann kam ja auch die große Schneiderpleite in Leipzig. Immobilienhai, nenne ich das jetzt mal, Dr. Jürgen Schneider, der hier im Prinzip auch den Auerbachskeller unter sich hatte. Und Ja, viele Immobilien in der Stadt Leipzig modernisiert hat, leider Kredite nicht bedient hat, es wurden Handwerker nicht bezahlt und somit musste auch Auerbachs Keller leider ein halbes Jahr schließen und Konkurs anmelden. Seit 1996 ging es dann aber reibungslos weiter. weiter bis heute.

SPEAKER_01:

Ja, da hat der Vorgänger, das jetzige Besitzer, der Ulrich Reinhardt, ist das richtig?

SPEAKER_00:

Ne, das war der Vorvorgänger im Prinzip schon, also Dr. Ulrich Reinhardt, dann kam Bernhard Rodenberger mit

SPEAKER_01:

Frau

SPEAKER_00:

und jetzt ist es ja René Stoffregen.

SPEAKER_01:

Jetzt ist René Stoffregen. Und der René, liebe Grüße auch an dich, lieber René, du kommst regelmäßig zu uns auf die Messe besuchen und alles und auch gemeinsame Freundin, wir kennen uns ganz gut, liebe Grüße an die Lydia. Der René ist jetzt Geschäftsführer

SPEAKER_00:

der Gesellschaft da

SPEAKER_01:

hier drin. Und wie muss man sich das vorstellen? So ein historisches Objekt, kann man das besitzen? Kann man das pachten? Wie läuft

SPEAKER_00:

das? Also das kann man nicht besitzen natürlich. Das gehört der Medler KG, also Medler GmbH Grundstücksverwaltung sozusagen. Weil es ist ja Bestandteil der Medler Passage. Man kann dieses Objekt pachten. Und der René ist im Prinzip Pächter und Geschäftsführer der Gesellschaft.

SPEAKER_01:

Hier drin. Und er führt die Geschicke und ist auch am Ende des Tages euer gemeinsamer Chef. Und unser bester Foodrunner. Unser bester was? Foodrunner. Wieso? Weil er schleppt. Er schleppt abends Essen aus. Echt jetzt? Ja, selbstverständlich. Er ist da. Also ich hatte ein Erlebnis. Ich war letztes Jahr, vorletztes Jahr war ich zum Weinfest, was ja jetzt auch in Leipzig stattfindet. Und dann sind wir da ein bisschen versagt. Wir haben dann so ein Kabarett zufällig gebucht abends, saßen da im Speckshof, glaube ich, drinnen, weil das war so warm und draußen. Und dann haben wir das und haben so einen Absacker dann getrunken auf dem Ding. Und dann haben wir am Ende, ich weiß gar nicht warum, wollten wir noch irgendein Eis oder irgendwas und sind hier hin. Und da war es so halb zwölf, zwölf. Und dann kam René hier raus und hat abgeschlossen. Da habe ich gedacht, das ist jetzt aber ein geiles Klischee hier. Ich habe mich nicht so kennengegeben, aber er ist halt wirklich hier präsent. Er hat Urlaub, wie wir alle auch Urlaub haben, ansonsten ist er da. An Tagen, wo er seine Bürosache macht. Er muss jetzt nicht jeden Abend hier mit Essen rausbringen, aber wenn er weiß, es ist voll und es knallt, gerade im Dezember, Da gibt es kaum ein Abend, wo er nicht da ist und sich am Pass stellt und Essen mit rausbringt. Danny, wie viele Bücher hast du in deinem Leben schon gelesen? 30. 30? Ja, okay. Da hast du ungefähr 27 mehr als ich. Das ist schon mal was. Da zählt der junge Koch mit dazu, oder? Die Fachbücher tun wir mal außen vor und die, die wir mussten. Und wenn es so in meiner Schulzeit Chat-GPT schon gegeben hätte, würde ich auch sagen, das eine Buch von dem Goethe, ich weiß es nicht, ob ich es gelesen hätte. Anja, wie viele Bücher hast du in deinem Leben schon gelesen?

SPEAKER_00:

Wahrscheinlich mehr als

SPEAKER_01:

30. Aber auch keine 200? Nee. Du bist auch ein bisschen älter als ich. Du hast ein bisschen Vorsprung. Ein bisschen.

UNKNOWN:

Ja.

SPEAKER_01:

Ihr wisst, wo ich hinwollte oder hinmöchte.

SPEAKER_00:

Du möchtest zu Faust.

SPEAKER_01:

Ich möchte zu Faust. Es gibt ja, ich meine, die Historie, wenn man reingeht, das muss ich nochmal offensichtlich sagen, für Leute, die hier den Platz suchen, wir sind in der Medlerpassage. Wunderschön, also kann man auch nicht verfehlen, steht auch groß drüben. Wer das auf YouTube schaut, kann das auch sehen. Ich habe vorhin mal ein schönes Bild drüber gemacht. Und wenn man oben steht, sieht man Bronzestatuen. So, auf der einen Seite sehe ich Dr. Faust mit Mephisto.

SPEAKER_00:

Da hast du schon mal viel gesehen,

SPEAKER_01:

genau. Und auf der gegenüberliegenden Seite sehe ich, ich sag mal, betrunkene Studenten oder angeheiterte Studenten

SPEAKER_00:

oder sowas. Nein, also Studenten, da liegst du schon ganz gut. Betrunken...

SPEAKER_01:

Wissen wir nicht.

SPEAKER_00:

Wissen wir nicht, aber auf jeden Fall angeheitert. Das sind die verzauberten Studenten.

SPEAKER_01:

Die verzauberten Studenten. Das Bild hängt ja hinter uns. Richtig.

UNKNOWN:

Okay, Anja...

SPEAKER_01:

Versuch mal für mich, ich habe das Buch tatsächlich jetzt erst in Vorbereitung für den Küchenschnack, wieder ein bisschen in meine Erinnerung gerufen. Versuch mal kurz zu erklären, um was es bei Faust geht. Nicht, dass ich liebe Zuhörenden, nicht, dass ich euch unterstelle, ihr kennt das nicht, ihr kennt das wahrscheinlich alle. Ich möchte es bloß für mich nochmal zusammengefasst

SPEAKER_00:

haben. Also allgemein oder was uns als Auerbachs Keller?

SPEAKER_01:

Mach mal ganz grob allgemein.

SPEAKER_00:

Also grob allgemein geht es im Prinzip um einen Pakt. Zwischen Dr. Faust und dem Mephisto, dem Teufel. Also Dr. Faust ist im Prinzip seines Lebens müde und möchte nicht mehr. Ist

SPEAKER_01:

ein alter Kriegskram, sagt man so. Genau, richtig.

SPEAKER_00:

Und bevor er sich quasi vom Leben verabschiedet, erscheint ihm der Teufel. Er bietet ihm im Prinzip ein Geschäft vor, ein Pakt, die ewige Jugend. Schöne Reisen, schöne Frauen, Liebe. Und nach langem Hin und Her, kurz gefasst, geht natürlich Dr. Faust auf den Pakt ein. Wir wissen alle, der Teufel macht nichts umsonst. Und ich will jetzt auch nicht zu viel spoilern, für die, die den Faust noch lesen müssen oder wollen. Dürfen. Dürfen, genau. Also im Großen und Ganzen spielt... Eine wahnsinnig wichtige Szene hier im Auerbachs Keller, nämlich die Studentenszene. Also Faust und Fisto sind während der Ostermesse unterwegs in Leipzig und betreten Auerbachs Keller, treffen auf die Studenten, die natürlich dem Wein sehr zugetan sind und der Wein ist allerdings alle. Die Laune wird immer schlechter und Mephisto nimmt sich der Studenten an, natürlich unerkannt. Man sieht nicht, dass der Teufel, dass er im Prinzip in Gestalt des Teufels ist. Also erfüllt er die Weinwünsche der Studenten, stellt allerdings eine Bedingung. Es durfte nämlich kein Tropfen verschüttet werden. Das hörten die Studenten aber nicht, denn die waren so gierig auf den Wein, dass der natürlich überschwappte und das alles außer Kontrolle gerät. Und Dann gab es eine große Stichflamme, der Teufel war im Prinzip erkannt oder entlarvt. Und bevor er durch die erschrockenen Studenten angegriffen werden konnte, hat er sie verzaubert, mit einem Fluch belegt. Und das wiederum sieht man an den beiden Figurengruppen in der Medler-Passage. Auf der einen Seite Dr. Faust und Mephisto und auf der anderen Seite die Studenten, die sich versuchen, gegenseitig Nasen und Ohren abzuschneiden, weil sie denken, sie stehen mitten im Weinberg und haben Trauben vor sich.

SPEAKER_01:

Und der Typ, der das geschrieben hat?

SPEAKER_00:

Goethe.

SPEAKER_01:

Goethe. Der hat... Welchen Bezug zu diesem Haus gehabt?

SPEAKER_00:

Er kam im Prinzip als junger Student nach Leipzig, 1765.

SPEAKER_01:

War auch kein Kostverächter, wie man hörte?

SPEAKER_00:

Nee, er kam nach Leipzig, sollte hier die Rechtswissenschaften studieren. Seine Eltern haben also guten Gewissens für das Studium bezahlt. Goethe hat hier den Wein und die Frauen studiert.

UNKNOWN:

Ja.

SPEAKER_00:

Das ist, ja, was man als Student so macht. Was man als Student in Leipzig so macht. Genau. Und ja. Er hat also hier nichts ausgelassen, die erste große Liebe, viel Wein und natürlich auch den Auerbachs

SPEAKER_01:

Keller

SPEAKER_00:

und wurde inspiriert. Also es ist

SPEAKER_01:

nachgewiesen, dass er hier drinnen gewesen sein

SPEAKER_00:

muss. Ja, auf jeden Fall. Und auch, dass er inspiriert wurde hier im Auerbachs Keller. Deswegen hat er uns ja im Prinzip die Szene

SPEAKER_01:

gewidmet.

UNKNOWN:

Mhm.

SPEAKER_01:

Und die ist auch richtig benannt mit dem Namen?

SPEAKER_00:

Auerbachskeller Leipzig.

SPEAKER_01:

Okay, und dann gibt es ja diese, man sieht ja auch den Teufel, der oben auf dem Fass reitet.

SPEAKER_00:

Genau, das ist ja auch eine Szene, der Fassritt. Als Dr. Faust und Mephisto im Prinzip den Auerbachskeller wieder verlassen, sind sie auf einem Fass aus dem Keller

SPEAKER_01:

geritten. Okay, und jetzt ist natürlich die große Frage, Danny, jetzt gehe ich nochmal an dich. Wie kann man denn diese historischen Bilder in den Essen ummünzen? Gibt es da irgendwie eine Beziehung, dass du sagst, Mensch, da gibt es Veranstaltungen, da gibt es Stücke, Theaterstücke, irgendwas, die auf diese Sache ein bisschen rumgehen? Oder hat das nicht wirklich einen Zusammenhang? Naja, wir beziehen uns ja auf das, was wir können und was die sächsische Küche ausmacht. Deswegen so kräftige Schmorbraten, deftiges Kohl. Das sind die Sachen, auf die wir uns beziehen. Wir haben so verschiedene... Faust 1 zu 2, die Luthers Privat, das haben wir mehrmals im Jahr. Das ist eine sehr, sehr gut gebuchte Veranstaltung hinten im Fasskeller. Auch mit Schauspiel wird das begleitet. Dazu haben wir ein Menü. Da können wir immer mal was einfließen lassen, wo wir jetzt sagen, jetzt haben wir jetzt gerade zum Beispiel Lamm im Hauptgang. Wir wechseln da durch. Da kann man uns ein bisschen inspirieren lassen, ein bisschen was Neues ausprobieren. Aber unsere Standortkarte sind halt wirklich die klassischen, so eine sächsischen Sachen. Rustikale deutsche Küche. Das ist halt In der Leipziger Innenstadt besteht aus 40 Italienern Weiß ich nicht, bloß noch zwei, drei, vier Leute, wo du hingehen kannst mit deutscher Küche. Die Frage bei solchen bekannten Objekten, und da bewegt ihr euch ja mit einem Hofbräuhaus München oder mit einem Frühkölschen Köln auf einer Ebene, auch wenn euer Bekanntheitsgrad natürlich, wie ich es vorhin schon gesagt habe, ganz weit oben ist. Wie würdest du das denn jetzt selber als Koch bezeichnen? Hast du trotzdem hier eine gewisse Flexibilität in deiner Küche? Ich meine, die Roulade und den Wildschweinbraten werden wir wahrscheinlich nicht runterkriegen. Wollen wir auch nicht. Aber hast du trotzdem irgendwo ein bisschen eine Flexibilität, dass du sagst, oh Mensch, jetzt gibt es da mal was, was ich mal auf eine Karte nehme, auf eine Tageskarte oder sowas, Wochenkarte, Monatskarte, dass du sagst, als Koch sich selber mal so ein bisschen zu fordern oder was Neues reinzunehmen oder ist das eher schwierig? Also es ist prinzipiell möglich, logisch, jeder kann machen, was er will. Also mein Lieblingsthema Personalessen.

UNKNOWN:

Meins auch. Alle

SPEAKER_01:

Alle Köche kommen hierher und haben übelste Ideen und wollen machen und ausprobieren. Aber wenn es darum geht, sich mal fünf Gerichte ausdenken zu lassen für das Personalessen, was vorgeschrieben wird, also wir schreiben den Personalessensplan vor für eine Woche, brauchen wir fünf Stück an der Zahl, da rennen wir alle. Dann sind sie so klein mit Hut, alle rennen, keiner will Personalessen kochen oder da eine Idee ausprobieren. Aber es gibt auch die, die sagen, ich würde das gerne mal ausprobieren, wollen wir es machen. Wir haben letztens zum Beispiel Pizzateig eingefärbt, ohne Sepia-Tinte, wegen meiner Fischallergie, haben wir mit Lauchstroh gemacht. Lauchstroh haben wir verbrannt quasi und daraus Asche gemacht und so den Pizzateig eingefärbt. Da kann man sich halt ein bisschen probieren. Ansonsten, wie gesagt, diese angesprochenen Menüs, wo man dann sagt, da können wir mal gucken, wollen wir da mal was machen. Ansonsten bleibt es so, wie es ist. Mein Ansporn hier ist, jeden Tag dagegen zu kämpfen, dass wir eine Touristenfalle, eine Touristenschuppe und ein Touri-Abzocke sind. Das ist mein großes Ziel jeden Tag. Das ist geil. Am Ende des Tages ist es so, die Leute kommen... Anja sagt es, Leute kommen hier mit Erwartungen rein. Manche kommen aber auch gleich von vornherein schon so rein. Das ist für die Scheißbude viel zu laut, wie damals auf dem Bahnhof. Ja, die musst du ja erstmal abholen und runterkommen. Deswegen kommst du hier rein und es riecht erstmal alles nach Rotkohl. Das ist doch schon mal geil. Habe ich vorhin gesagt, ne? Wo ich reingekommen bin, verdammt, hier riecht es schon noch wohl lauter. Wo ich reingekommen bin. Genau, und dann musst du halt einfach gucken, alle bei Laune zu halten. Wie gesagt, großes Team. Und dann musst du gucken, dass alles so auf dem Teller stimmig ist und passt, dass der Gast sagt, Sieht man dich auch mal draußen? Gehst du auch mal raus? Oder bleibt da die Zeit? Oder ist es gar nicht gewünscht? Wir haben eine Präsentationsküche. Wie gesagt, da arbeiten zwei bis drei Leute, je nachdem, wie viel los ist. Da bin ich keiner von. Ich gehe da mal vor. Wir haben so ein Lichtsignalsystem. Die können halt drücken, was sie brauchen. Unter anderem mal Hilfe. Dann gehe ich da vor und helfe. Ich gehe mal vor ins Büro, was absprechen. Das kommt schon vor. Ich baue ein Buffet mit auf. Wenn ein Gast letzte Woche, Freitag wollte ein Gast sein, jetzt möchte ich hier einen Koch sprechen. Da kam der Azubi zu mir vom Service und sagt, Herr Fiebrich, Sie müssen mal kurz raus, da möchte jemand um mich einen Chefkoch sprechen. Ich so, Chefkoch hat Urlaub? Ich wäre bloß da. Ja, bin ich raus, der wollte Lob aussprechen. Freue ich mich auch. Also es gibt natürlich auch, dass die, die wollen sich dann beschweren. Da gibt es halt auch, gehe ich raus, erkläre, so sieht es aus, so ist es. Unser Lieblingsthema, Dosen-Champignons. Viele Gäste sagen, wir haben Dosen-Champignons. Weißt du, was geil ist? Meine nächste Frage ist, Wie ist denn der Convenience-Grad bei euch? Ist ja jetzt nicht abgesprochen, Anja, auch wenn du denkst, wir haben uns vor einer halben Stunde kennengelernt. Wie ist denn der Convenience-Grad bei euch? Speziell an dem Beispiel Dosen-Champignons. Das ist das Lieblingsthema. Es kommt vielleicht einmal im Quartal vor, dass ein Gast sich beschwert, wir hätten Dosen-Champignons. Ich habe jetzt die Kellner so weit, dass die sagen, das ist falsch, weil unsere Champignons kommen aus der Tüte und wir machen die selber dort rein. Auch hier bestellen wir 14 Tonnen Champignons im Jahr. Frische Champignons. Aber ihr kocht es euch vor. Die werden geschnitten, werden angebraten und vakuumiert. Und wir holen sie dann raus und machen daraus eine Champignon-Ramsauce zum Beispiel. Also wir produzieren unsere Convenience teilweise selber. Eure eigenen Convenience. Das ist das, was ich immer proklamiere. Das Klassische mit Pommes, Kroketten, das kaufen wir auch ein. Das machen wir nicht selber. Aber sonst vom kleinsten Dressing bis zum Kartoffelkarton wird alles selber gemacht. Okay, das heißt, wenn wir jetzt in die Küche gehen, da steht auch mal eine Schühe im Kessel an oder wird da mal eine Brühe gekommen? Jetzt nicht mehr, weil die Vorbereitung des Küchens schon Feierabend hat, aber die abgekühlte Schühe steht schon da. Deine Ehrlichkeit zeichnet dich aus. Also da wird tatsächlich eine Schühe, da wird eine Brühe angesetzt, der Braten wird frisch angebraten und das zieht ihr durch? Das ziehen wir durch. Ich erzähle die Geschichte gerne. Wir hatten Corona. haben wir uns zur Aufgabe gemacht, unsere Klassiker als To-Go-Essen für unsere Gäste anzubieten, dass die sich zu Hause das warm machen können. Das heißt, wir haben unsere Klassiker mit einem Schluck Soße in einem Vakuumierbeutel und Rouladen und Klößen verkauft. Unser System besteht darin, dass wir den Wildschweinbraten immer mit dem Fond vom Vormahl aufkochen. So haben wir immer wieder Soßen im Grundlauf und es läuft. Weil wir aber mehr Soße gebraucht haben als sowieso, brauchte ich einen Wildfond, um Soße zu ziehen. Und ich hatte nicht genug Wildschweinbraten. Da habe ich alle angerufen und habe nach Wildknochen gefragt. Und alle Lieferanten haben gesagt, was macht ihr damit? Ich sage, eine Soße ansetzen. Wer setzt 19 Jahre noch Soße mit Knochen an? Da war ich schockiert. Das kann doch nicht wahr sein. Wir setzen Soßen. Wir haben noch Kalbsknochen. Ihr seid die ganzen Knochen wegnehmen. Wir setzen unsere Schühe klassisch mit Kalbsknochen an. Und da kommt natürlich gleich die nächste Frage hinterher, wie ist denn das jetzt Personal? Du hast es vorhin schon gesagt, Lehrling, also ihr habt selber auszubildende Lehrlinge in der Küche? Aktuell drei, zwei im zweiten Lehrjahr, einen im ersten Lehrjahr und das geht ja ab 1. August, jeder geht einen Schritt weiter und dann fangen vier neue Azubis an. Das erste Mal, dass wir vier Azubis haben. Sonst kann man meistens keine Bewerbung. Oder jetzt kommt einer, der am 1. Lehrjahr ist, unser junger Mann aus der Ukraine. Er ist geflüchtet mit seinen Eltern, war dann durch die Schule hier im Schülerpraktikum und hat dann gefragt, ob er seine Lehre hier machen kann. Und jetzt ab 1. September oder 1.8. kommt wieder jemand Neues dazu? Vier neue Azubis. Vier neue Azubis. Zwei Mädels, zwei Jungs und dann gucken wir mal. In der Küche? In der Küche. Im Service weiß ich nicht. Ich glaube auch vier, bin mir nicht sicher. Aber nur Küche? Genau. Oder im zweiten Lehrjahr haben wir dann auch unsere... Also es gibt Leute, die noch Köche lernen wollen, sagst du? Schauen wir mal. In der Regel ist es halt so, dass viele dann... Die Realität dann doch... Die Realität schreckt ab, wenn ihre Kumpels 18 Uhr Feierabend haben und die stehen noch bis 22 Uhr. Und das auf den Samstag. Sieht Realität anders aus. Und dann sagen dann viele, das möchte ich nicht. Es ist dann doch vielleicht der raue Ton. Bei uns ist es auch wichtig, dass die Dynamik stimmt im Team, dass wir trotzdem ein bisschen ein Miteinander haben. Wenn es stressig ist, ist es stressig. Dann haut man auch mal auf den Tisch, so ist es nicht. Aber wir wollen ja auch trotzdem ein bisschen Spaß haben. Es ist ja trotzdem anstrengend. Es ist viel, es ist laut, es ist stressig. Es geht auf den Kopf, man muss sich konzentrieren den ganzen Tag. Deswegen versuchen wir trotzdem, den ganzen Tag Spaß zu haben. Soweit es geht. Professionell wollen wir trotzdem bleiben. Jetzt hast du selber mit deinem Fisch, das wusste ich ja nicht, also du bist ja selber dann, ich sage mal, reflektiert, dass es Leute gibt, die Intoleranzen, Lebensmittelallergien und sowas haben. Da bist du ja dann automatisch schon offen. Ich stelle mir das aber an solchen Objekten wie dem hiesigen schon... ich drücke es mal höflich aus, etwas lästig vor, wenn 24 Leute dann plötzlich verschiedene Befindlichkeiten haben. Wie handelt ihr das? Habt ihr einen gewissen Teil von vegetarischen, veganen, laktosefreien Gerichten? Es hat sich ja, wo ich angefangen habe mit Lernen 2006, da hatten wir einmal im Monat einen, der Vegetarier war. Und da hast du schon gekotzt. Da gab es keinen Gluten, da gab es keinen laktoseintoleranten, zumindest waren sie nicht essen, weiß ich nicht. Das nimmt ja immer mehr zu. Das war Stück für Stück, wurde es mehr und Stück für Stück haben wir die Karte angepasst, haben uns Möglichkeiten ausgedacht, wie wir schneller darauf reagieren können. Am liebsten ist es uns natürlich, wenn die Jungs und Mädels aus dem Verkaufsbüro vorher schon Kontakt mit den Gästen haben und die das von uns vorher schon mitteilen können. Das klappt ja wirklich gut. Aber es gibt halt Leute, die kommen à la carte essen und haben die schwerste Glutenunverträglichkeit, die es gibt und bestellen sich eine panierte Hähnchenbrust. Dann kriegen sie aber die unpanierte und sagen, ich will aber die Panade. So schlimm ist es nicht, dann nehme ich eine Tablette. Manche haben das Bedürfnis, sich auszudrücken. Ich gehöre jetzt dazu, ich habe Glutenintoleranz. Und es gibt die, die Psyakie den geht es richtig schlecht. Und um die Leute können wir uns kümmern. Wir haben glutenfreies Brot im Haus zum Beispiel. Scheiben, die sind gefroren, die machen wir dann im Grill, grillieren die. Wir gehen auf jeden ein, der was hat. Am liebsten ist uns natürlich, wenn das vorher kommuniziert wird. Wenn das Essen steht vor dem Gast und dann sagst du, ist eine Zwiebelallergie. Oder magst du einfach bloß nicht abends ein paar Blähungen haben? Ja, es ist ja, wir kochen klassische Schuh, klassische Schmorbraten, wird mit Zwiebeln, Sellerie und Möhre angesetzt. Dann hat der Gast, sagt dann, ich habe übrigens eine Zwiebelallergie. Dann muss der Kellner, Restaurantfachmann, Frau... schalten und sagen, es ist eine Allergie, weil in unseren Soßensuppen sind überall Zwiebeln verkocht. Das ist so eine Sache, da muss man halt gucken, wie man drauf eingeht. Aber wir sind eigentlich gut aufgestellt. Es gibt ein Gericht, was ich nicht zuordnen kann, wo ich fragen müsste, was ist das? Feuriges Geschabtes nach einem alten Rezept von 1876. Darauf werde ich jetzt nicht eingehen, weil das ist ein altes Rezept von... Nein, Spaß. Das ist Rindertortar. Wir haben eine stellende Tortasauce her. Ich kann nicht alle Zutaten verraten. Nein, bitte nicht. Mit Perlzwiebeln, mit Gurken. Also so rohes Rinder-Tartar. Da kommt halt die Tartarsauce drauf. Dann wird das vermengt, gibt es einen kleinen Salat mit bei. Und es ist halt feurig, weil es scharf ist. Also im Erzgebirge ist auch immer gehacktes. Ist aber Rind. Gehacktes ist ja vom Schwein. Achso, ab 17 Uhr zubereiten. Genau, wir schmeißen 17 Uhr. Wenn das erste kommt, wird der Fleischwurf angeschmissen. Und das machen wir nicht mittags schon. Wir wollen nicht einfach, das wollen wir nicht. Wir machen ab 17 Uhr. Wenn es das erste geht, wird der Fleischwolf deswegen angemacht. Und dann lassen wir eine Menge durch. Und dann ist gut. So, dass wir dann abends keine Reste, wir lassen ja nicht eine Portion durch. sondern dann 3, 4 und dann haben wir die und dann können wir das gewährleisten, die Frische. Hackfleischgesetz geht ja alle was an. Wenn du es selber hackst, nicht länger als 12, 13, 14 Stunden. Den Stress willst du nicht haben. Wollen wir nicht haben, gehen wir nicht ein. Deswegen gibt es bei uns im Hackfleisch, weil viele danach fragen, auch kein Ei. Wir machen es einfach nicht. Wir machen das selber an mit unserem Tartarsoße. So Anja, jetzt werden wir mal ein bisschen über Verkaufen reden. Ich hoffe, du bist vorbereitet.

SPEAKER_00:

Ich bin immer vorbereitet. Du bist

SPEAKER_01:

immer vorbereitet, das erkennt man. Das haben wir auch bei unserer Projektarbeit gelernt. Genau,

SPEAKER_00:

bereit geboren.

SPEAKER_01:

Wie hieß die

SPEAKER_00:

nochmal? Chica Bonita.

SPEAKER_01:

Chica Bonita, die schöne

SPEAKER_00:

Frau.

SPEAKER_01:

Genau, das schöne Mädel. Sie hat sogar zu mir gesagt, wir wären angeblich für den Marketingpreis nominiert gewesen.

SPEAKER_00:

Ja, das

SPEAKER_01:

stimmt. Grüße gehen raus, Herr Witt. Herr Witt hört jeden Küchenschnack.

SPEAKER_00:

Echt?

SPEAKER_01:

Nein. Das ist

SPEAKER_00:

durchaus

SPEAKER_01:

möglich. Wenn der uns zwei sehen würde. Der war Lehrer in der Schule. Der war auch Koch. Der hat so eine ganz monotone Stimme. Der war unser Wirtschaftslehrer. Nee, der nicht. Köhler

SPEAKER_00:

meinst du

SPEAKER_01:

vielleicht? Das kriegen wir noch raus. Aber Anja, Leipzig. Ich will am Ende noch was Kleines sagen zu Leipzig, aber die Stadt an sich, hol mal ein bisschen deine verkäuferischen Fähigkeiten raus. Was könnte man denn über Leipzig erzählen? Und gibt es vielleicht irgendwo in Leipzig, vielleicht auch in der Nähe von dem Auerbachs Keller, irgendwo eine schöne Bar, wo man mal ein schönes Täschchen Kaffee trinken kann? Die Mephisto-Bar. Mensch, sie soll

SPEAKER_00:

das machen. Keine Schreischwärmung hier. Also erstmal Leipzig. Hat ja viel zu bieten. Leipzig hat... sag ich mal, einen wunderschönen Bahnhof, wo man auch sehr schön einkaufen gehen kann. Findest du den auch schön? Ich enthalte mich der Stunde. Ich finde den geil. Ich bin ein Kind

SPEAKER_01:

vom

SPEAKER_00:

Bahnhofsvorplatz.

SPEAKER_01:

Ah, okay. Sag das nicht.

SPEAKER_00:

Auf jeden Fall hat Leipzig auch Naherholungswert. Heißt, wir haben einen wunderschönen Zoo, wir haben Ein wunderschönes Seenland, also rund um Leipzig haben wir wahnsinnig schöne Seen. Wir haben eine schöne Innenstadt natürlich, die zum Shoppen einlädt, zum Flanieren und natürlich auch schöne Cafés. Riquet House zum Beispiel, ältestes Caféhaus der Stadt.

SPEAKER_01:

Richtig geil.

SPEAKER_00:

Und wir haben unsere Mephisto Bar. Danny hat es gerade schon angesprochen. Ausgebackene Kuchen,

SPEAKER_01:

Torten, alles selbst gemacht. Thema Convenience, nochmal angesprochen. Wir backen und Torten, alle Desserts selber, drei Konditoren.

SPEAKER_00:

Und sowohl das Schälchen Heses genießen, also die Tasse Kaffee. Das

SPEAKER_01:

Schälchen Heses. Was ist denn das Schälchen Heses?

SPEAKER_00:

Das ist eine Tasse Kaffee. Eine

SPEAKER_01:

Tasse Kaffee mit

SPEAKER_00:

G. Genau. Und auch schöne Cocktails, gute Cocktails.

SPEAKER_01:

In einer absolut geilen Lage.

SPEAKER_00:

Ja, und einem tollen Ambiente. Teuflischen

SPEAKER_01:

Ambiente. Die Mephisto-Bar ist direkt neben dem Eingang zum Auerbachskeller.

SPEAKER_00:

Ganz genau. In der Medlerpassage.

SPEAKER_01:

In der Medlerpassage. Überdacht. Man kann auch draußen

SPEAKER_00:

sitzen. Auch bei schlechtem Wetter.

SPEAKER_01:

Bei schlechtem Wetter. Richtig schöne Bar. Finde ich, ich will nicht sagen unterbewertet, aber man kennt es natürlich. Als Leipziger oder wenn man hier lebt, kennt man sie. Aber vom Touristischen her... Ja, Auerbachskeller. Also ich musste dich zum Beispiel fragen, gehört die zu euch?

SPEAKER_00:

Genau, man verbindet das nicht unbedingt zwingend mit dem Auerbachskeller. Vielleicht ist es auch nicht so

SPEAKER_01:

gewollt,

SPEAKER_00:

weiß ich nicht.

SPEAKER_01:

Aber es ist ja, wie gesagt, ich feiere die Bar hart. Also das ist wirklich genial. Jetzt nochmal zu diesen Veranstaltungen zurück, die du ja auch verkaufen darfst. Welche Veranstaltung würdest du denn besuchen? Was ist so dein Highlight?

SPEAKER_00:

Ich sage mal, das Highlight und das, was uns natürlich auch ausmacht als Auerbachs Keller und natürlich die Historie so ein bisschen rüberbringt, ist die Fasskellerzeremonie. Ich muss dazu so sagen, die Fasskellerzeremonie findet natürlich im Fasskeller statt.

SPEAKER_01:

Was ist das denn? Was passiert da?

SPEAKER_00:

Also da wird auf schauspielerische Art und Weise aus Goethes Zeit in Leipzig erzählt, ein bisschen aus dem Faust zitiert auch und natürlich alles mit kulinarischer Umrahmung. Also das ist sowohl mit Buffet als auch mit Menü buchbar, wenn man es individuell bucht, sage ich mal ab 25 Personen. Da kann man wählen, Menü oder Buffet.

SPEAKER_01:

Da kommt dann ein Schauspieler oder machst du

SPEAKER_00:

das? Das

SPEAKER_01:

ist der Fasskellermeister.

SPEAKER_00:

Aha. Genau, da gibt es jemanden dafür, unser Fasskellermeister, der natürlich zum Auerbachskeller gehört, ganz fester Bestandteil ist und der das dann begleitet, schauspielerisch. Und mit Menü oder Buffet kann man wählen. Man kann aber auch, wenn man nicht die Möglichkeit hat, so viele Personen zusammenzubekommen, 25, kann man, übers Jahr verteilt an den Veranstaltungen teilnehmen. Die bieten wir auch an. Offene Fasskeller-Zeremonien. Die zum

SPEAKER_01:

Beispiel nächste Woche ausgeverkauft ist?

SPEAKER_00:

Zweimal. Freitag, Samstag. Beide schon ausverkauft nächste Woche und auch auf lange Sicht eigentlich.

SPEAKER_01:

Das ist dein

SPEAKER_00:

Telefon.

SPEAKER_01:

Das nehmen

SPEAKER_00:

wir heute auf. Ja, das

SPEAKER_01:

ist da.

UNKNOWN:

Morgen, ihr Müsli-Mann.

SPEAKER_01:

Das

SPEAKER_00:

muss mit rein. Ich

SPEAKER_01:

habe gesagt, er soll sich nochmal

SPEAKER_00:

melden. Schon

SPEAKER_01:

wieder 50.000 TikToker. Aua, so weiter.

SPEAKER_00:

Genau, die ist schon ausverkauft. Nächste Woche, Samstag, Freitag und auch auf weite Sicht ins Jahr hinein. Nächstes Jahr werden aber wieder Termine veröffentlicht und dann hat man auch als individualer Gast mit ein oder zwei Personen mal die

SPEAKER_01:

Möglichkeit,

SPEAKER_00:

mal die Möglichkeit daran teilzunehmen und den Fasskeller mit seinem außergewöhnlichen Ambiente zu genießen. Das ist eigentlich so unser Highlight.

SPEAKER_01:

Mephistus Elixir,

SPEAKER_00:

was ist das? Das ist das Schauspiel, da tritt der Teufel persönlich auf, den kann man also buchen, wenn man hier eine Feier hat, Geburtstag, Firmenfeier, kann man den Teufel dazu buchen, der ja fester Bestandteil ist, auch schon seit über 30

SPEAKER_01:

Jahren.

SPEAKER_00:

Grüße gehen raus, Hartmut. Und

SPEAKER_01:

den kann man dazu

SPEAKER_00:

buchen. Sollte man auf jeden Fall. Das ist ein Highlight.

SPEAKER_01:

Ich lese mal kurz vor. Mephistus Elixir, Luthers Privat. Genau. Da könnte ich mir vorstellen, das ist witzig. Alleine wenn ich das Foto sehe, oder?

SPEAKER_00:

Ja, dann speist man quasi mit dem Ehepaar Luther.

SPEAKER_01:

Ja, genau. Wo ist Goethe? Das Balladenprogramm. Kein Lotterleben. Musikalisches Goethe-Programm. Das Leipziger Allerlei. Haben wir vorhin schon mal drüber gesprochen. Und dann noch eins, bevor wir auf unsere 500-Jahr-Feier kommen. Ne, pass auf, der Kaffeeschnüffler klingt auch geil. Richtig. Da gibt es einen Desschenhesen dazu. Echelchenhesen. Echelchenhesen. Genau.

SPEAKER_00:

Und da wird so ein bisschen Kaffeegeschichte näher gebracht. Also den kann man buchen. Läuft

SPEAKER_01:

die Buchung dann über den Auerbachs Keller oder über die Stadt Leipzig? Oder

SPEAKER_00:

und? Ne, das läuft auch über

SPEAKER_01:

uns. Über euch. Okay. Also wen das mal interessiert, ich kann euch das nur hart empfehlen, macht das mal. Findet ihr alles auf der Website?

UNKNOWN:

Genau.

SPEAKER_00:

www.auerbachskeller-leipzig.de.

SPEAKER_01:

Oder chat.gpt, müssen wir jetzt darauf hinweisen. SEO war gestern. Alles nur noch KI. So, und jetzt kommen wir aber rüber zu dem Thema, wo mich ja auch der Uwe und der Ludwig darauf angesprochen haben. Wir waren ja geladene Gäste hier. Und deshalb, Danny, die erste Frage an dich. Ihr hattet einen runden Geburtstag. Der Auerbachskeller, damals Auerbachshof, ist 500 Jahre alt geworden. Genau. Da waren... Es war ein elitärer Gleis und das meine ich jetzt nicht negativ, sondern da hätten wahrscheinlich 10.000 Karten verkauft werden können, wenn man gewollt hätte.

SPEAKER_00:

Sowohl als auch. Also auch der normale Gast hatte die Möglichkeit.

SPEAKER_01:

150 geladene Gäste, was unsere ganzen Lieferanten, Zuarbeiter, Küchenleute. Bauer, Küchengerät, Bauer und natürlich auch 200 Gäste, die die Möglichkeit haben, sich eine Karte zu... Was habt ihr denn kulinarisch, also das war ja an einem bestimmten Wochenende, glaube ich, was war das für ein Tag? Am Dienstag. Am Dienstag war es, genau. 15.04. 15.04. Was habt ihr denn da kulinarisch geboten? Also es ging los mit einem Vorspeisenbrett, nenne ich es jetzt mal. Kam ein großes, rustikales Holzbrett. Da war alles drauf, was wir von unseren Hausgeräucherten Sachen, Lachs, Ente und Schweinelende, gebeizter Lachs, alles was Vorspeisen hat, ein bisschen vegetarisches, so riesengroß, wie man es kennt. Unser Küchenchef hat aus Butterschuhe geformt. Da gab es noch Butterschuhe mit drauf, Butterbaguette dazu. Den müssen wir jetzt natürlich auch mal bewegen. Der Küchenchef ist? Der Herr Sven Hofmann. Sven Hofmann, auch schon drei Tage hier? Der ist seit 1996 hier, da wurde ich eingeschult. 2006 mein Lehrmeister und jetzt unser aller Küchenchef. Und wer kann denn noch Butterformen machen? Er hat sich hingestellt, hat gesagt, die Butter lasse ich mir nicht vom Brot nehmen, das mache ich selber. Er hat sich hingestellt, hat die Butter geformt in Schuhe, hatte dafür eine Form und hat dann Genau, hat sich drum gekümmert. Okay, geil. Das war vorneweg, gab es halt das Brett. Da konnten sich die Leute, das war halt das große Gelage. Das waren große Tische. Da saßen die MKN-Bauer, saßen neben unseren Tellerlieferanten und haben sich dann halt so kennengelernt. In der Mitte stand das Brot und alle haben gegessen. So war das riesengroß. Das war eine riesengroße Nummer, war geil. Danach haben wir ein gebundenes Viehbesüppchen gemacht. Und danach gab es Kalbsbraten.

UNKNOWN:

Aha.

SPEAKER_01:

aus der Hüfte und die Beilagen haben wir in Schüsseln serviert. Wir hatten halt kleines Gratting und kleine Pilzchen mit drauf und hatten dann Rotkohl, Wirsing und kleine Klößchen als Beilagen. Die kamen dann wieder auf das Holzbrett drauf. Das Holzbrett wurde abgeräumt, sauber gemacht, wieder hingestellt und darauf lagen dann die Beilagen und jeder hat sein Tellerchen gekriegt. Und die Kalbsbraten, da war Butterwege, oder? Konntest du mit der Gabel zerdrücken? Genau so. Auch nach Garn oder wie hast du das gemacht? Das haben wir ganz klassisch gemacht. Das Ding ist, vor drei Jahren bei meiner Hochzeit, ich habe hier geheiratet mit einer Frau. Die Konditorin, wir erinnern uns. Wir saßen mit 80 Leuten im großen Keller an einer riesengroßen 25 Meter Tafel und Da stand halt auch Kalbsbraten. Ich habe nur gewünscht Kalbsbraten, Steinbutt, Maispulat oder was Vegetarisches. Das war Wahl. Und der Küchenchef hat den Kalbsbraten gemacht. Und dann haben wir uns hin und her überlegt, was machen wir, was machen wir zur 500-Jahres-Feier. Und dann habe ich gesagt, Sven, von meiner Hochzeit der Kalbsbraten, das war schon legendär. Und dann habe ich gesagt, ja gut, das machen wir. Haufen Arbeit. Du kennst dich ja selber als Koch. Man hat auch sehr viel Putzverlust. Aber wir haben gesagt... Wir hauen jetzt hier einen raus und das haben wir gemacht. Und dann gab es wahrscheinlich noch was hinterher? Danach kam das Highlight für viele. Unser Dessert, unsere Mephisto-Torte, die gibt es nur hier. Da ist auch ein Patent drauf, alles so. Die gibt es nur hier im Haus. Erzähl, was du erzählen darfst. Nicht viel. Es war das Dessert, wir haben die ein bisschen anders, in eine andere Form gebracht, wie es üblich ist, weil die normalerweise sechseckig ist. Wir haben es ein bisschen tortenähnlicher gemacht, weil dazu eine riesengroße Schotorte reingefahren wurde. Und die wurde dann in die Küche gefahren und sollte dann den Eindruck erwecken, dass wenn die reingefahren wird, kommen dann die Teller mit dem Dessert wieder raus. Die wurde in der Küche kleingeschnitten. Als kleine Kuchenform. Aber jetzt muss ich trotzdem mal nachfragen. Was ist die Basis? Ein Haselnussbiskuit mit einer Safran-Ganache. Orangenmarmelade, Marzipan drüber. Überzogen oder... Du kriegst nachher ein Stück. Wirklich. Und es sind halt noch Gewürze drin, aber da darf ich jetzt nicht weiter. Aber wenn man sie googelt, findet man sie wahrscheinlich irgendwo, oder? Das Bild wirst du finden, aber das Rezept nicht. Ne, das will ich auch nicht haben. Aber ich will ja anfüttern. Ich will ja nur anfüttern. Okay, Anja, 500 Jahre Feier. Aus deiner Sicht. Was ging hier ab? Wer hat gesungen? Wer war da? Wer hat gefeiert?

SPEAKER_00:

Also gefeiert hat im Prinzip, sag ich mal, vom normalen Gast... Bis zur Prominenz. Wir hatten hochkarätige Gäste aus Sport, Entertainment und, sag ich mal, Politik. Wir hatten ein schönes Blasorchester, wir hatten einen Kinderchor, der gesungen hat. Wir hatten Sebastian Grumbiegel, sag ich mal, als Showact am Ende gesungen. Ja, also es war rundum gelungen und ich glaube zum halben Jahrtausend, muss man nicht viel erzählen, das ist ein Geburtstag. Wie war der

SPEAKER_01:

zeitliche Ablauf? Wann ging das los?

SPEAKER_00:

Also gefeiert haben wir im Prinzip schon drei Jahre vorher. Also wir haben im Prinzip drei Jahre gefeiert tatsächlich bis zum Showdown am 15. April. Das war dann das Highlight. Das große Gelage, genau. Und das war dann das Highlight.

SPEAKER_01:

Du hast es ja auch hier stehen, 500

SPEAKER_00:

Jahre. Genau, 500 Jahre,

SPEAKER_01:

Auerbachskeller. Aber es ist ja nicht vorbei. Also die 500 Jahre sind ja noch nicht vorbei. Man kann diese Feier nochmal nacherleben mit einem weiteren Eck, den ihr hier anbietet, den man buchen kann. Und der nennt sich 500 Jahre der große

SPEAKER_00:

Knall. Genau. Was

SPEAKER_01:

erwartet mich, wenn ich das buche?

SPEAKER_00:

Also wir haben jetzt, also 500 Jahre sind wir ja noch das ganze Jahr. So

SPEAKER_01:

wie uns, wir sind auch das ganze Jahr 36.

SPEAKER_00:

Richtig, genau. Na, ich bin 500. Also ich habe mich wahnsinnig gut gehalten

SPEAKER_01:

für

SPEAKER_00:

500. Richtig. Genau, aber es geht auch über das Jahr hinaus, nämlich mit dem Programm 500 Jahre der große Knall, wie du gerade schon gesagt hast. Da kann man im Prinzip die 500 Jahre in kleinen schauspielerischen Episoden nochmal erleben, mit kulinarischer Untermalung wieder zwischen den kleinen Schauspielen. Und dann geht das

SPEAKER_01:

ungefähr?

SPEAKER_00:

Na, ich sag mal, drei Stunden sollte man einrichten. Zweieinhalb bis drei Stunden sollte man einrichten. Mit Menü. Ist ja mit Menü. Ein bisschen zeitlich

SPEAKER_01:

gesetztes Menü. Das heißt, der Bon kommt in zehn Minuten Suppe. Weil das dann passend zum Schauspiel geht. Und darfst du sagen, was es da gibt? Oder wechselt der da? Das wechselt auch. Da gibt es nicht immer den Kalbsbraten. Gibt es auch mal was anderes? Ne, da hat man jetzt Lamm. Da hat man jetzt auch Lamm im Hauptgang. Da gibt es immer eine Suppe, eine kalte Vorspeise. Die ist dann auch ein bisschen saisonal bedingt. Genau, wir wechseln da gut rein. Salzkaramelltart jetzt gerade als Dessert. Und wie war die Resonanz?

SPEAKER_00:

Sehr gut. Wir sind wirklich ausgebucht. Man muss schnell sein. Man muss wirklich gucken, wann die Termine sind auf der Homepage, dass man da auch auf jeden Fall noch Plätze bekommt. Also

SPEAKER_01:

ich kann mich nicht erinnern, dass Großer Knall in Lothars Privat mal nicht ausgebucht war. Auch die offenen Fasskeller-Zeremonien, die du vorhin angesprochen hast, die sind immer ausgebucht. Es sind nur 32 Plätze. Aber die sind immer aus. Ja, also es würde nicht so viel Spaß machen, wenn du das bloß für zwölf Mann machst. Aber auch nicht für hundert.

SPEAKER_00:

Nee, dazu ist ja die Platz... Das ist ja

SPEAKER_01:

das, darf man nicht vergessen. Wir sitzen jetzt hier in dem Raum, in dem Abteil, der 150 Plätze hat. Das machen wir ja, das ist ja unsere Bankettabteilung. Das machen wir nebenbei. Für hundert würde es gehen, die würden aber hier sitzen, haben ja trotzdem die 500 da. Das ist dann wieder ein personeller Riesenschritt.

UNKNOWN:

Ja, okay.

SPEAKER_01:

Anja, nochmal an dich die Frage. Du hast ja gesagt, aus Politik, aus Gesang, berühmte Leute waren da da. Ich könnte mir vorstellen, dass im Auerbachskeller auch die eine, der eine, die man vielleicht aus Funk und Fernsehen kennt, hier schon mal eingeritten ist. Beim Reingehen habe ich ein paar Fotos gesehen. Hau mal raus, wer hat denn hier schon mal diniert? Wer hat denn hier mal Grüß Gott? Nee, Grüß Gott sagt man ja bei uns nicht. Guten Tag. Hallo. Wer hat denn hier schon mal Guten Tag

SPEAKER_00:

gesagt? Ich sage mal so, wenn man jetzt von oben anfängt, dann spreche ich jetzt mal vom Royal, vom der Royalen. Seide, da war die Königin Silvia hier, mit Mann. Das war 2006.

SPEAKER_01:

Schweden.

SPEAKER_00:

Genau. Mensch. Die auch wirklich eine Weile hier verbracht hat, den

SPEAKER_01:

Auerbachskeller.

SPEAKER_00:

Hängt ein Bild draus. Gegessen, ja, so ein bisschen geschnackt hat. Nett, freundlich. Sehr nett, sehr gut deutsch gesprochen, ist ja eine

SPEAKER_01:

Deutsche.

SPEAKER_00:

Wie gesagt, also sehr angetan, hat auch ein bisschen geflirtet mit unserem Teufel. Mit

SPEAKER_01:

dem Assisto.

SPEAKER_00:

Richtig. Dann Bill Clinton war hier für ein Fotoshoot, für ein kurzes, aber... Immerhin. Er war hier, genau. Ansonsten natürlich aus Schauspiel, Fernsehen.

SPEAKER_01:

Gerhard Schröder habe ich mal

SPEAKER_00:

gehört. Gerhard Schröder, vor seiner Kanzlerzeit war er hier und hat sich in der Hexenküche natürlich seine Kanzlerkandidatur gewünscht.

SPEAKER_01:

Echt? Hat

SPEAKER_00:

er ausgesprochen? Ja, das ist tatsächlich die Legende darum. Also Legende, das ist Wahrheit tatsächlich. Okay. Ja, ansonsten, wie gesagt...

SPEAKER_01:

Scarlett Johansson. Scarlett Johansson war hier. Zwei Tage in Folge Salat mit panierter Hähnchenbrust gegessen. War

SPEAKER_00:

auch sehr nett, hab ich dir sagen

SPEAKER_01:

lassen. Wo die hier den Film gedreht haben auf dem Leipziger

SPEAKER_00:

Flughafen. Captain America.

SPEAKER_01:

Till Lindemann, hab ich ein Foto.

SPEAKER_00:

Till

SPEAKER_01:

Lindemann. Öfters ist da... Wo sie gespielt haben? Nein, er war Privat. Privat. Hat... Hat ein Dessert gekriegt, was wir nicht auf der Karte haben. Aber ich sage, wenn wir das machen, dann brauche ich ein Foto. Hat er gesagt. Hab ich dann gesagt, haben wir dann auch gemacht.

SPEAKER_00:

Günther Jauch war hier. Helge

SPEAKER_01:

Schneider ist oft da.

SPEAKER_00:

Helge Schneider ist sehr oft da. Thomas Gottschalk.

SPEAKER_01:

Olaf

SPEAKER_00:

Schubert. Olaf Schubert.

SPEAKER_01:

Sport

SPEAKER_00:

aus dem Sport. Ich habe zum Beispiel schon mal fast Rani Kedira über den Haufen gehört. Rani Semikedira. Rani Kedira gibt es auch.

SPEAKER_01:

Jogi Löw. Weil du so fußballaffin bist.

SPEAKER_00:

Ich bin Bayern-Fan. Das würde ich

SPEAKER_01:

freuen. Das erfreue ich nach 20

SPEAKER_00:

Jahren. Also bitte.

SPEAKER_01:

Also da kommt schon ein bisschen was rein und raus. Aber man genießt ja auch, ohne das jetzt groß an die Glocke zu hängen. Das mögen ja auch die Staus und Sternchen so ein bisschen. Genau.

SPEAKER_00:

Also manche sind sehr angetan, die sind auch bereit für ein Selfie oder so. Und manche möchten lieber unerkannt

SPEAKER_01:

bleiben. Na, das ist doch wunderschön.

SPEAKER_00:

Das ist ja

SPEAKER_01:

auch okay. So, ich schiele mal auf die Uhr. Wir sind ein bisschen über einer Stunde. Deshalb würde ich sagen, setzen wir zum großen Finale an. Und das große Finale im MKN Küchenschnack heißt immer 10 schnelle Fragen, 10 schnelle Antworten. Und heute gibt es eine besondere Edition. Oh, okay. Und es gibt in der 150. Folge das erste Mal… Ich werde daran teilnehmen. Das heißt, wir müssen uns jetzt alle ein bisschen drangasen. Deshalb würde ich heute wirklich auf zehn kurze Fragen und zehn kurze Antworten plädieren. Wir machen immer die Reihenfolge, sonst kommen wir ein bisschen durcheinander. Danny, Anja, Tom. Ich muss immer der Erste sein, oder was? Du musst immer der Erste sein. Ja, okay, pass auf. Ladies first. Nee, ich bin der Erste, weil ich weiß ja die Fragen. Macht

SPEAKER_00:

ja Sinn. Also du stellst die Fragen sozusagen.

SPEAKER_01:

Ich stelle die Fragen und ich hatte auch schon Zeit, die Antworten zu überlegen. Wobei die einfach sind für mich. Dann machen wir los. Das ist heute die Special Edition 150. Zehn schnelle Fragen, zehn

SPEAKER_00:

schnelle Antworten. Dann schieß los.

SPEAKER_01:

Meine Lieblingskneipe oder meine Lieblingsbar in Leipzig? Also meine Lieblingskneipe ist tatsächlich die Luise. Da gehe ich, auch wenn das ein bisschen Klischee ist, da gehe ich gerne

SPEAKER_00:

rein. Okay. Anja? Ich finde das Bricks gut. Oder Luise schließe ich mich an, natürlich. Und die Sinfonie. Oder die Wodka Ria.

SPEAKER_01:

Wodka Ria ist gleich neben, Luise. Schön, dass es schon klappt mit einer schnellen Antwort. Sie bringt gleich vier. Sehr gut. Ich mochte das Chocolate sehr, sehr gerne. Das gibt es leider Gottes nicht mehr. Da ist meine beste Freundin, Bauchchefin gewesen. Ansonsten gehen wir halt gerne in die Bleisenburg. Ist so ein Gastronomie-Trip. Die haben bis früh um fünf warme Küche, da geht's ab. Da passt das. Frage Nummer zwei. Bestes Restaurant in Leipzig, außer, das muss ich jetzt sagen, Aubergskeller. Und da möchte ich erwähnen, aus Gründen, jetzt muss mir dein Name schnell helfen, das Restaurant, wo Lydia arbeitet, jetzt hab ich den Namen wieder vergessen. In

SPEAKER_00:

Goles? Ist Münsters.

SPEAKER_01:

Münsters? Mein Lieblingsrestaurant.

SPEAKER_00:

Meins ist der Zeltstunnel. Zeltstunnel? Geh

SPEAKER_01:

raus. Finde ich auch geil. Sehr gute Küche. Barfußkästchen? Genau. Frage Nummer drei? Du hast lange Zeit zum Überlegen gehabt. Ich habe überlegt, was ich nehme, aber aufgrund der Genialitäten der Verbindung ist Blarnorts. Ist was? Ist Blarnorts. Da arbeiten zwei ehemalige Küche von hier. Okay, kenne ich jetzt nicht, aber nehmen wir es hin. Frage Nummer drei. Die beste Sportmannschaft aus Leipzig? Könnt ihr selber jetzt überlegen?

SPEAKER_00:

Also ich beantworte jetzt, da ich kein Handballfan bin, absolut nicht, nehme ich den RB Leipzig.

SPEAKER_01:

RB Leipzig, bei dir? Leipzig ist eine gute Schachmannschaft, habe ich gehört. Ja, nehmen wir die. Ich nehme den Triathlon-Club Leipzig. Ich gehe mit Chemie. Chemie?

UNKNOWN:

Ja.

SPEAKER_01:

Die haben Pech gehabt dieses Jahr. Ja, leider wird es. Lok hatte noch mehr Pech. Aber wir dürfen nicht lachen. Frage Nummer vier. Das muss man in Leipzig besuchen. Ich fange an. Auerbachs Keller.

SPEAKER_00:

Logisch, Auerbachs Keller und an zweiter Stelle den

SPEAKER_01:

Zoo. Auerbachs Keller, reicht. Du musst noch was anderes sagen. Ich sage immer, auch wenn es Touri-mäßig ist, Was dich einfach beeindruckt, ist das Völkerschlachtdenkmal. Das haut dich einfach rum, wenn du davor stehst, das erschlägt dich. Jetzt sag ich dir was, ich war noch nie im Völkerschlachtdenkmal. Was? Nein. Das gibt's doch nicht. Ich war wirklich noch nie drin. Ich bin jetzt, neulich, erst vor vier, fünf Wochen, hab ich eine Fahrradtour gemacht und bin dann wieder vorbeigefahren, stand davor und hab gesagt, ich war noch nie drin. Das ist so, also wirklich, für mich, es ist so beeindruckend, du stehst davor und denkst, wie mächtig ist dieses Teil, das ist Wahnsinn. Okay, also Aufgabe erfüllt. Frage Nummer 5. Und deshalb freue ich mich auf die Antworten, die er jetzt schon gegeben hat. Wann wart ihr das letzte Mal in Leipziger Zoo? Ich, vor drei

SPEAKER_00:

Jahren.

SPEAKER_01:

Vor fünf Jahren. Auch so vier, fünf Jahre. Das ist zu lange her. Aber ich habe die im Gutschein verschenkt für dieses Jahr. Ich habe gesagt, wenn die Pinguine zurückkommen, gehe ich mit meiner Schwägerin in den Zoo. Wenn die Pinguine zurückkommen. Nein, ich bin eher so der Bongo-Land-Typ. Die ist Pinguin-Fan, haben wir uns am Geburtstag geschenkt. Wenn die wiederkommen, gehen wir uns zu. Okay, wir müssen Gas geben. Frage Nummer 6, und auch da habe ich mich schon gefreut, was ihr vorhin gesagt habt. Das ist der beste See in oder um Leipzig? Bei mir klare Nummer 1, Strömstaler See.

SPEAKER_00:

Bei mir ist es der Kulquitzer

SPEAKER_01:

See. Kulquitzer See? Schladezer Bucht. Was? Ah, das ist die andere. Da bin ich noch nicht gewesen. Richtung

SPEAKER_00:

Delitzsch.

SPEAKER_01:

Ja, das ist im Norden raus. Ich war bis jetzt immer im Süden. Und ich habe neulich eine Fahrradtour gemacht, um die drei Seen unten rum. Von Kostbutner gestartet, drumherum. Harte Empfehlung. Mega geil.

UNKNOWN:

Mega geil.

SPEAKER_01:

Schönes Wetter. Frage Nummer sieben. Der schönste Konzertsaal in Leipzig. Ich fange an. Ganz klar, unangefochten und immer wieder gern genehm. Coney Island.

SPEAKER_00:

Konzertsaal.

SPEAKER_01:

Naja, Konzert, kannst du, ne? Oper kann aber auch Death Metal sein.

SPEAKER_00:

Dann würde ich sagen Gewandhaus.

SPEAKER_01:

Aufgrund der Häufigkeit von Konzertbesuchen war ich dort am meisten, da war es halt immer am geilsten, die Quarterback Arena. Da habe ich halt die meisten Konzerte genommen und die waren alle geil. Muss ich gestehen, war ich auch noch nie. Wie heißt es nochmal im Keller unten vorne bei Felsenkeller? Nee, wie heißt das? Im Felsenkeller gibt es auch. Felsenkeller, ne? Ja, auch geil. Aber Conny Island ist meine Nummer eins. Frage Nummer acht. Das würde ich im Auerbachskeller bestellen. Roulade.

SPEAKER_00:

Tatsächlich Tartar, also Geschärftes.

SPEAKER_01:

Ich würde Wildschweinbraten essen. Immer und immer und immer und immer wieder. Okay. Frage Nummer neun. Bestes Café in Leipzig? Nehme ich, jetzt habe ich den Namen wieder vergessen. Riquet House. Riquet House nehme ich, weil... Ich lese mich an. Aber es ist halt, es ist Kult. Ich muss die Mephisto Bar nehmen. Mephisto Bar. Ich liebe unsere Kuchen. Es ist wirklich, es ist einfach, einfach ein Hit. Okay, und jetzt die Frage Nummer 10. Und bei der Frage Nummer 10 fängt Anja an mit der Antwort. Oh. Das wird jetzt was Schweinisches. In dieser Bar, in diesem Restaurant hatte ich in Leipzig meinen größten Absturz. Eieiei.

SPEAKER_00:

Tatsächlich in der Mephisto-Bar.

SPEAKER_01:

In der Mephisto-Bar? Ja. Mit dem Kopf auf dem Tisch, wie man es sich

SPEAKER_00:

vorstellt? Ich würde sagen, mit dem Kopf unterm Tisch.

SPEAKER_01:

Okay.

SPEAKER_00:

Bei dir? Das war natürlich vor meiner Zeit

SPEAKER_01:

hier. Also ich muss wirklich, aufgrund der Häufigkeit, war es die Pleißenburg. Die Pleißenburg?

SPEAKER_00:

Ja. Und das Getränk war B-52, falls ich das sagen

SPEAKER_01:

darf. Okay. Bei mir war es das 23. Bier. Okay. Bei mir war es diese Pilzbar... Auf der Käthe-Kollwitz-Straße gegenüber von der Schule. Diese kleine Bar, in die wir eingestiegen sind, bevor wir nach Trier zur Klassenfahrt gefahren sind. Die hieß, glaube ich, Pilzstube hieß die

SPEAKER_00:

sogar. Nee, die hieß

SPEAKER_01:

anders. Aber du weißt, welche

SPEAKER_00:

ich meine. Ja, natürlich, da waren wir

SPEAKER_01:

oft. Da gab es immer gebackenen Carmenbert. Ja, stimmt. Und wir waren bis fünf, früh um fünf, saßen wir drinnen, haben nur Wasser

SPEAKER_00:

getrunken und

SPEAKER_01:

danach sind wir im Bus eingestiegen zur Weinprobe. Ja,

SPEAKER_00:

das war die Klassenfahrt. Die

SPEAKER_01:

Busfahrt haben wir runtergehandelt, damit sie billiger war. Und der Wein war größer. Also das war mein größter...

SPEAKER_00:

Sehr geile Zeit.

SPEAKER_01:

Sehr geile Zeit. So. Es hat mir... Hartfreude gemacht, jetzt hier zu sein. Und ich muss ja ehrlich sagen, wir haben uns vorher nie groß gekannt und wir haben ein bisschen rumphilosophiert, wie wir das jetzt hier aufziehen und wie wir das machen. Und ich bin mehr als happy, das darf ich jetzt schon mal sagen. Ich bin stolz auf dich. Ich bin stolz auf uns. Das ist, glaube ich, eine tolle Folge geworden. Ich möchte es mir aber, bevor ich euch das Abschlusswort gebe, nicht nehmen lassen. Ich liebe Leipzig. Ich liebe Leipzig und ich habe Leipzig lieben gelernt in meiner Studienzeit hier. Ich komme regelmäßig gerne für ein Wochenende wieder hierher. Ich muss noch eine Sache ergänzen zu deiner verkäuferischen Fähigkeiten über Leipzig, kann ich alles unterstreichen. Es ist halt mega hardcore fußläufig alles hier. Du stellst dein Auto irgendwo hin und bist halt komplett hier mit dem Fuß oder maximal mit der Tram unterwegs. Du hast von Historia, vom Stasi-Museum bis Bis hin zu was du gesagt hast, also bis zur großen Historie, alles da. Es ist einfach mit einer der schönsten Städte, die wir in Deutschland haben. Du hast Kultur, du hast Sport und ich möchte für alle, die uns in Garmisch-Baden-Kirchen oder in Usedom oder in Frankfurt-Ode oder Frankfurt am Main oder in Trier oder wo auch immer hören. Gönnt euch mal ein Stück in Leipzig. Hier ist die Welt auch noch ein Stück weit in Ordnung, was Preise angeht und alles. Kommt mal hierher, fahrt hierher. Mein Abschlusswort, bevor ich euch jetzt die Verabschiedung gebe und euch nochmal die Möglichkeit gebe, wo man sich mit dem Keller und mit euch vernetzen kann, bleibt mein Abschlusswort. Und heute sage ich mal nicht, bleibt kulinarisch und folgt dem Küchenschnack, weil das hoffe ich tun heute ganz, ganz viele, sondern ich sage einfach nur, mein Leipzig, das lobe ich mir.

SPEAKER_00:

Hast du schön gesagt. Also, wir sind zu finden auf www.auerbachskellerleipzig.de mit allen Informationen und wir

SPEAKER_01:

freuen

SPEAKER_00:

uns auf euch. Genau, kommt vorbei, esst ein Milchweinbad, wird super.

SPEAKER_01:

Unter anderem. In dem Sinne, bleibt kulinarisch, love and peace und bis bald. Ciao. Tschüss.

SPEAKER_00:

Das war eine Explosion.

UNKNOWN:

Echt jetzt?

SPEAKER_00:

Super. So, Foto hast du

SPEAKER_01:

gesagt?

SPEAKER_00:

Ja. Was ist passiert? Musst du dein Kind abholen? Nee. Die? Das wisst ihr doch selber. Die wollen doch von uns nicht mehr wissen in dem Alter. Wie fandet ihr es? Ich fand es gut. Also ich habe vor allen Dingen, die Zeit zu...